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Das Herz pumpt das Blut durch den Körper, die Nieren reinigen es. Wir unterstützen Ihr Herz und Ihre Nieren bei der Arbeit. Vertrauen Sie auf unsere Kompetenz!

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Zeit ist Hirn – Klinikforum zum bundesweiten Tag des Schlaganfalls

Der 10. Mai, der Tag des Schlaganfalls, erinnert alljährlich daran, dass jeder von uns über die Anzeichen eines Schlaganfalls Bescheid wissen sollte, damit ein gesundheitlicher Supergau vermieden werden kann. Denn beim Schlaganfall gilt: Zeit ist gleich Gehirn – je schneller die Betroffenen professionell behandelt werden, desto besser sind die Chancen, den Schlaganfall nicht nur zu überleben, sondern auch ohne bleibende schwere Schäden.

Klinikforum in der Ravensberger Spinnerei: Moderator Peter Stuckhard (v. l.), Professor Dr. Wolf-Rüdiger Schäbitz und Privatdozent Dr. Carsten W. Israel.
Klinikforum in der Raspi: Moderator Peter Stuckhard (v. l.), Professor Dr. Wolf-Rüdiger Schäbitz und Dr. Carsten W. Israel.
Klinikforum in der Ravensberger Spinnerei: Moderator Peter Stuckhard (v. l.), Professor Dr. Wolf-Rüdiger Schäbitz und Privatdozent Dr. Carsten W. Israel.

„Vielen ist nicht so bewusst, dass die Todesrate durch einen Schlaganfall sehr hoch ist. 20 Prozent der Betroffenen sterben in den ersten vier Wochen, und 37 Prozent innerhalb eines Jahres“, erklärte Professor Dr. Wolf- Rüdiger Schäbitz, Chefarzt der Klinik für Neurologie im Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB). Gemeinsam mit seinem Kollegen PD Dr. Carsten W. Israel, Chefarzt der Klinik für Kardiologie im EvKB, informierte er beim NW-Treff umfassend zum Thema Herz und Hirn im Klinikforum in der Ravensberger Spinnerei und beantwortete eine Fülle von Fragen aus dem Publikum.

Rund 250.000 Schlaganfälle geschehen jährlich in Deutschland. Medizinisch betrachtet ist der Schlaganfall eine plötzlich auftretende Unterversorgung einer Gehirnregion mit Sauerstoff und Nährstoffen. „Nach kürzester Zeit sterben überlebenswichtige Hirnzellen ab. Eben deshalb gilt: Zeit ist Gehirn. Wir arbeiten mit Nachdruck und sehr konsequent daran, die Versorgungsketten immer weiter zu verbessern, so dass in OWL jeder betroffene Mensch in kürzester Zeit in einer Stroke Unit, also in eine Spezialstation eines Krankenhauses gebracht wird, um optimal versorgt zu werden“, so Prof. Schäbitz.

Plötzlich auftretende Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühle, vor allem auf einer Körperseite, einseitige Gesichtslähmungen, Störungen des Seh- oder Sprechvermögens, Schwindel oder Gleichgewichtsstörungen sowie starke, plötzlich auftretende Kopfschmerzen sind Warnzeichen, bei denen man sofort einen Arzt aufsuchen oder die Feuerwehr rufen sollte. „Es gibt erprobte und zuverlässige Schnelltests durch die wir erkennen können, dass es sich um einen Schlaganfall handelt. Details sehen wir dann in der Computertomographie.“ Dieses bildgebende Verfahren ist eine der wichtigsten Untersuchungen, um bestimmen zu können, von welcher medizinischen Vorgehensweise der Patient am meisten profitiert. Prof. Schäbitz: „Wir haben mittlerweile sehr zufriedenstellende Möglichkeiten. Seit zwei Jahrzehnten gibt es das Verfahren der Thrombolyse, im Fachjargon kurz Lyse genannt, die in einem kurzen Zeitfenster angewandt werden kann, wenn eine Ader verstopft ist. Der Blutpfropfen, Thrombus, wird aufgelöst, Lyse.“

Ein weiteres neueres Verfahren ist die Mechanische Thrombektomie (MTE). „Diese mechanische Entfernung von Blutgerinnseln im Gehirn kann beeinträchtigende Behinderungen nach einem schweren Schlaganfall vermeiden.“ Im Übrigen entstehen 85 Prozent der Schlaganfälle durch eine Verstopfung einer Hirnarterie und rund 15 Prozent durch Blutungen, die durch eine geplatzte Ader ausgelöst werden und andere Behandlungen erfordern. „Diese beiden sehr guten Therapiemöglichkeiten, die wir auch kombinieren können, sind eingebettet in eine Reihe von therapeutischen und diagnostischen Maßnahmen, die zum Ziel haben, dem Schlaganfall auf den Grund zu kommen und vor allem einen nächsten zu vermeiden“, so die Zusammenfassung des Neurologen, der anschließend das Publikum aufforderte, auch den eigenen Lebensstil zu überprüfen. Schließlich gibt es Einiges, das jeder selbst zur Vorbeugung tun kann. Vor allem der unbemerkte Bluthochdruck, aber auch Übergewicht und Bewegungsmangel, Diabetes, Nikotinmissbrauch und Stress sind Risikofaktoren, die in den letzten Jahren den Schlaganfall jünger gemacht haben.

„Allerdings kann auch eine weitere, statistisch bedeutende Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden durch das Herz entstehen, genauer gesagt durch Vorhofflimmern.“ Privatdozent Dr. Carsten W. Israel arbeitet im EvKB eng mit Prof. Schäbitz zusammen, um die Ursache für Schlaganfälle genau herauszufinden. „Menschen mit Vorhofflimmern haben ein 8-fach erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden“, so Israel. „Tückischerweise tritt Vorhofflimmern bei vielen Patienten ohne vorherige Beschwerden auf und bleibt wie der Bluthochdruck oft unbemerkt. Das ist gefährlich. In etlichen Fällen wird erst durch den Schlaganfall deutlich, dass der Betroffene Vorhofflimmern hat. Wenn wir danach fragen, sagen viele Patienten, dass sie davon nichts gemerkt haben.“ Zu den Faktoren, die das Risiko erhöhen unter Vorhofflimmern zu leiden, zählen neben dem Lebensalter viele chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes, Schilddrüsen- und Lungenerkrankungen, das Schlafapnoe- Syndrom, Nieren- und andere Herzkrankheiten. „Und ich muss Ihnen sagen, 10 Prozent der Patienten haben Vorhofflimmern, ohne dass man eine Ursache findet.“

Bei einer Herzrhythmusstörung wie dem Vorhofflimmern arbeitet das Herz nicht mehr in seinem natürlichen Rhythmus. Die Muskelkontraktion der Vorhöfe ist elektrisch gestört, und das Blut kann nicht mehr vollständig entleert werden. In den Vorhöfen, vor allem im Herzohr des rechten Vorhofes bleibt folglich altes Blut zurück und aus dem können sich Blutgerinnsel bilden. „Wenn sich diese Gerinnsel lösen, können sie vom Blutstrom ins Gehirn gerissen werden und dadurch Blutgefäße verstopfen. Die Folge ist ein Schlaganfall.“

Für Privatdozent Dr. Israel ist die medikamentöse Hemmung der Blutgerinnung das Mittel der Wahl, um Schlaganfälle durch Vorhofflimmern zu verhindern. Doch, so sein Eindruck, wird das Risiko eines Schlaganfalls bei Patienten wie auch bei manchen Ärzten unterschätzt. „Ich kenne Patienten, die ihre Medikamente einfach absetzen, weil es ihnen ja besser geht. Und nach einer neuen Studie wird nur bei einem Teil der Patienten mit Vorhofflimmern eine wirksame Blutverdünnung ärztlich verordnet“, so der Kardiologe, der davon überzeugt ist, dass eine konsequente Blutverdünnung hilft, Schlaganfälle zu vermeiden.

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