Der Begriff Leukämie bezeichnet nicht nur eine Krankheit, sondern gleich mehrere. Bei den allermeisten Patientinnen und Patienten entsteht Leukämie bzw. Blutkrebs durch zufällige Fehler während der Bildung von Blutzellen. Äußere Risikofaktorenspielen spielen statistisch nur selten eine Rolle.
Symptome
Viele Formen der Erkrankung werden erst spät erkannt, da sie anfangs keine oder nur sehr geringe Symptome verursachen.
- schnell auftretende Müdigkeit
- nicht ausheilende Entzündungen
- blasse Haut
- Fieber
- Vermehrte Blutungen in Nase und Zahnfleisch
- Knochen und Gelenkschmerzen
- Druck im Oberbauch
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Lähmungen
Diagnose
- Abklärung des Allgemeinbefindens
- Tastuntersuchungen der Lymphknoten, Milz und Leber
Gibt Aufschluss darüber, ob diese geschwollen oder vergrößert sind - Blutbild
Gibt Aufschluss über Anzahl und Verhältnis der Zellarten im Blut. Das hauseigene Labor im EvKB sorgt für eine Blutuntersuchung mit kurzen Wartezeiten. - Knochenmarkuntersuchung
Dient der Bestätigung eines Verdachts auf Leukämie. - Bei Bedarf weitere Untersuchungen wie des Nervenwassers (Liquor) oder bildgebende Diagnostik (Ultraschall, Röntgen)
Akute lymphoblastische Leukämie
Bei den Patienten mit dieser Leukämie treten zu viele unreife, nicht funktionsfähige Lymphozyten auf, die eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sind. Die Untergruppen der Erkrankung unterscheiden Fachleute unter anderem anhand der Art der betroffenen Lymphozyten in Leukämien vom B-Zell-Typ oder T-Zell-Typ. Weitere Unterscheidungen werden aufgrund der genauen Veränderungen der Erbsubstanz getroffen.
Im Vergleich zu anderen Formen der Erkrankung treten die Symptome bei der akuten lymphoblastischen Leukämie plötzlich auf.
Therapie
Der wichtigste Baustein der Therapie ist die Chemotherapie (siehe unten). Sie soll die Leukämiezellen zerstören mit dem Ziel, dass gesunde Zellen nachgebildet werden. Zusätzlich kann die Stammzelltransplantation zum Einsatz kommen.
Akute myeloische Leukämie
Bei einer akuten myeloischen Leukämie verändern sich unreife Vorläuferzellen im blutbildenden System. Diese Zellen reifen nicht weiter zu funktionsfähigen Blutzellen aus. Für die Einteilung in Untergruppen sind charakteristische genetische Veränderungen zu betrachten. Es gibt jedoch auch akuten myeloischen Leukämien, bei denen keine dieser Veränderungen nachgewiesen werden können.
Therapie
Der wichtigste Baustein der Therapie ist die Chemotherapie (siehe unten). Sie soll die Leukämiezellen zerstören mit dem Ziel, dass gesunde Zellen nachgebildet werden. Zusätzlich können die Stammzelltransplantation und die zielgerichtete Therapie zum Einsatz kommen.
Da diese Formen der Leukämie schnell voranschreiten und eine Verschlechterung des Gesundheitszustands innerhalb weniger Tage bedeuten können, sollten die Ursachen für diese Beschwerden zügig durch einen Arzt abgeklärt werden.
Chronische myeloische Leukämie
Bei einer chronischen myeloischen Leukämie verändern sich unreife Vorläuferzellen im blutbildenden System. Die veränderten Zellen entwickeln sich weiter, daher finden sich im Blut und Knochenmark der Patienten vermehrt Zellen in allen Reifestadien. Betroffen sind vor allem die weißen Blutzellen. Aber auch die Entwicklung der für die Blutgerinnung zuständigen Blutplättchen kann gestört sein. Diese Form des Blutkrebses entwickelt sich langsam und nicht bei jedem Patienten gleich. Da die Symptome schleichend eintreten, werden sie häufig nicht bemerkt.
Therapie
Bei dieser Form der Leukämie kommt der Therapie mit Medikamenten eine besondere Rolle zu. Die setzt an einer genetischen Veränderung an, die diese Erkrankung mit sich bringt: dem Philadelphia-Chromosom. Die medikamentöse Therapie kann die Erkrankung zwar nicht vollständig beseitigen, jedoch sehr wirksam zurückdrängen. Sollte diese Therapie nicht wirken oder der Verlauf bereits weit fortgeschritten sein, können zusätzlich Chemotherapie und Stammzelltransplantation zum Einsatz kommen.